Sonntag, 27. Mai 2012

Das wird nix mehr ....

Das mit der Schwiegermutter.

Der RoGo ist ja nun regelmäßig hier. Kommunionszeremoniell ist abgeschlossen.
Freitag haben wir ihn geholt und da hat er uns gleich mal mit seiner Ferienplanung überrascht.
Er möchte nämlich, mit Ausnahme zweier Tage, seine Ferien hier verbringen.
Das ist ja schön und freut uns.

Und bisher hat hier auch alles gut funktioniert.
Das Essen schmeckt, die Wii macht spaß, und ein Fahrrad steht ihm jetzt hier zur eigenen Verfügung.
Ein Zimmer soll er hier auch bekommen. Gut. Ist dann auch das Gästezimmer, aber das muss man ihm ja nicht erzählen. Bzw. das hat ihn wohl kaum zu jucken.
Und im großen und ganzen funktioniert das auch mit dem Zwerg.
Wir könnten nicht klagen ....


Aber:
Wir waren heute geladen. Okay. Man könnte auch sagen, wir haben uns eingeladen, aber ganz so wars ja auch nicht.
D's Papa hatte unlängst Geburtstag und so haben wir angerufen und gratuliert. Ich habe dann gefragt, wann er denn feiert. Darauf er: Wie ihr Zeit habt ....
Tja. Wir könnten gerne am Sonntag.
Und darum wurde dann ein Fest geplant. Es wurde gegrillt, dazu von der "Schwägerin" vorbereitete Leckereien, diverse Salate, selbstgemachte Kräuterbutter und natürlich die obligatorischen selbstgemachten Semmel vom D-Papa.

Als wir ankamen, war niemand ausser der Pfälzer Verwandtschaft da.
D-Papa hat im Keller gebacken ("für die Kinder, die mich Opa nennen" - das nehme ich nicht persönlich, da er sich meinem Sohn gegenüber als "Opa" vorgestellt hat).
Die saßen natürlich schon sabbernd in der Backstube.

Wir haben dann auf die Ankunft vom D-Bruder und dessen - bald Großfamilie! - gewartet.
Wir haben den Garten angesehen und der Zwerg hat mit dem RoGo gespielt.
Nochmal gschwind etwas erklären: Selbstverständlich ist das eben das Haus von RoGo's Großeltern, er hat dort ein Spielzimmer, das er sich mit der wachsenden Kinderschar vom Vaterbruder teilen muss.
Aber im Großen und Ganzen ist er der Chef. Oma betuddelt und Opa bebäckt. Wahrscheinlich als Ausgleich zum miesen Vadder, der sich ja nie kümmert.
Tja.
Okay.
Alles lief gut, bis die Cousinen da waren.
Aufeinmal durfte der Zwerg nicht mehr mit dem Spielzeug von der Familie spielen.

Macht nix, Essen ist jetzt fertig.
Den Kindern hat man einen Picknick-Tisch gedeckt.
Darauf waren zwei Teller.
Einer für den den RoGo, einer für die D-Bruder-Tochter.
Und meiner, der saß bei mir.
Die kleinere Brudertochter saß im Kinderstuhl neben der Mutter, durfte dann aber auch rüber, weil der RoGo die Verantwortung übernommen hat.
Fragt mich der Zwerg, ob er auch rüber dürfe?
Nein, da ist kein Platz mehr. (War auch nicht, weil die Teller so groß waren).

Da war er traurig, und ich auch.

Nach dem Essen wurde dann die Spielzeugteilung ein Unding.
Er durfte einfach nicht mehr mitspielen.
Dann kam mein kleiner Schatz und hat sich auf die Gondelschaukel gesetzt, mit dem Rücken zu uns, um zu heulen.
Ich bin dann hin, hab mein Baby rausgehoben und mich mit ihm weit ab der Bagage hingesetzt.
D's Papa hat ihm dann einen frischgebackenen Amerikaner - exklusiv - zum Trost gereicht. Den hat er dann auf mir gegessen und ich habe versucht zu trösten, was ich selbst nicht verstanden habe.
Er wurde doch von vornherein ausgegrenzt!
Musste als einziges Kind bei den Erwachsenen sitzen, musste sich dann anhören, dass das nun eben dem RoGo gehört ....

D hat währenddessen versucht, den RoGo zum gemeinsamen Spielen zu überreden.
Ohne Erfolg.
Kurz darauf war der Zwerg wieder da.

Ich kann nicht beschreiben, wie ich mich gefühlt habe. Bzw. mich fühle, wenn ich das schreibe.
Ich war todtraurig und das Ausgrenzen hat mich verletzt. Aber weniger das vom RoGo, vielmehr das von der Familie, die das RoGo-Verhalten so unterstützen.
Da willst Du schreien! Da willst Du zu den Leuten sagen: JA! Ich habe ein Kind, und das ist nicht von D! Aber wir sind trotzdem EINE FAMILIE!
Und da kommen wir zum Punkt.
D hat den Zwerg von Anfang an wie sein eigenes behandelt - im speziellen Fall vielleicht sogar noch einen Ticken mehr eigen als sein tatsächlich eigenes.
Er hilft mir in der Erziehung, er setzt Ver- wie auch Gebote durch.
Er ist für ihn da, wenn er krank ist. Und er übt mit ihm Radfahren.
Er ist, und das will ich auch mal so sagen, mehr sein Vater als sein eigener.

Weil ich mir meine Tränen nicht verkneifen konnte, bin ich mit dem Zwerg zum Auto - eine kurze Hose anziehen - um dann endlich mal das aufgestaute ablaufen lassen zu können.
Ich habe meinem Sohn gesagt, dass ich das Verhalten vom RoGo nicht schön finde, dass ich genauso traurig bin wie er, aber ich nichts tun kann.
Er soll nicht traurig sein, und wenn er ihn weiter nicht mitspielen lässt, dann werden wir in der nächsten halben Stunde fahren.
Damit war er einverstanden.

Auf dem Rückweg bin ich beim RoGo vorbei, der sich versteckt hatte.
Und dann hab ich zu ihm gesagt:
RoGo, ich überlege schon die ganze Zeit, aber mir will kein Spielzeug bei uns zu Hause einfallen, das der Zwerg mit DIR nicht teilen würde.
Du machst nicht nur den Zwerg traurig, sondern auch mich. Und Du bist im Begriff mir einen schönen Nachmittag zu versauen.

Und dann bin ich gegangen.
Der Zwerg ist ganz tapfer zurück.
Ich hab mich hingesetzt und kurz darauf kam mein Sohn und hat verkündet, dass sich der RoGo bei mir entschuldigen möchte.
Das ist dann auch tränenreich geschehen.


Und dann hat das auch zwischen den Kids funktioniert.
Aufeinmal konnten die zu dritt schaukeln, zu dritt in den Sandkasten, zu dritt spielen ....

Und dann zeigt der Opa auf die Kinderschar und meint, "seht ihr! Ganz harmonisch!"

Ja. Und dann hat die Oma so IKEA-Zelte angebracht. Zwei Stück.

Und dann gings von vorn los, weil ja dann die vierte, gerade mal ein Jahr, auch mitspielen wollte.

Sagt die Oma: "Ja. Die habe ich damals gekauft, da hatte ich nur zwei Enkelkinder. Und jetzt sind es eben drei."
Da reibt sich die D-Schwägerin den Bauch, und sagt: "Bald vier"

Tatschlich balgen sich da unten aber schon vier Kinder. Und das, welches nun kommt, das ist dann das fünfte.
Es mag nicht das leibliche fünfte sein, aber es ist nunmal mein Kind.
Und da D ja ernsthafte Heiratsabsichten hegt, wird er wohl auch erst mal "eingebürgert".
Nach dem ganzen Debakel von vorher, war das ein Stich mitten ins Herz.
Und wie ich sehen konnte, noch nicht mal nur bei mir. Der einzige, der's nicht mitbekommen hat, war D.
Der Opa hat die Tischdecke angestarrt, der Pfalzonkel hat mir bei jedem Satz in die Augen gestarrt, so dass er ja keine Reaktion von mir verpasst.
Die Pfalztante ist ne duckmäuserische, die hat mich eh die ganze Zeit nicht angesehen - wer weiß, was die schon von mir hören musste.
Dazwischen fiel aber auch der Satz, dass ja die RoGo-Mutter diese Woche schon da war, anlässlich des Besuchs.
Tja.

Die Exfreundin, aber Mutter eines Enkelkindes ist wohl näher, als die aktuelle Freundin vom Sohn.

Gut. Komm' ich mit klar.
Ich bin groß.
Ich kann für mich traurig sein, und eben entscheiden, dass ich nicht so häufig besuchen möchte.
Aber mein Baby liebt den Opa-D. Er wünscht sich tatsächlich, wir könnten ihn täglich besuchen, aber dann halt ohne RoGo (mit der RoGo-Cousine hat er sich letztens blendend verstanden, die sind auch nur einen Monat auseinander).


Die Sprüche dann auch noch ...
Tja. Der RoGo will halt der Chef sein!
Sag ich: Diesen Titel würde der Zwerg ja noch nicht mal streitig machen wollen, aber würde halt gerne in der Gefolgschaft bleiben.

Hier übrigens NIE ein Thema.
Klar gibts mal Kabbeleien, aber wir haben das gut im Griff.
Sind wir doch mal ehrlich: Das macht der RoGo nur, weil er es darf.
Und ich versteh Ds Mutter einfach nicht.
Die hat ja wohl heute nichts, aber auch garnichts ausgelassen, um UNS auszugrenzen.

Ich fühl mich beschissen und will da nimmer hin.
Schwiegermutterpech.

Was muss passieren?
Muss ich einen leiblichen fünften Enkel schenken?
Mein Kind zur Adoption freigeben?
WAS?!




5 Kommentare:

  1. Sowas ist zum ko*zen ... ganz ehrlich gesagt.
    Ich würde den Kontakt abbrechen, also nimmer hin. Ja ist wohl doof für den Zwerg, aber solche Situationen sind auch doof. Und wenn es nur D-Ma ist versteh ich nicht, dass D-Pa nix sagt (und D ... aber lassen wir das gell?).

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  2. Um mal noch die Lanze für D zu brechen: Schon beim ersten Mal, also diese Picknicktischgeschichte, wollte er seine Mutter fragen, was sie sich dabei gedacht hat.
    Ich habe ihn gebeten, das eben nicht zu tun.
    Wer will schon gezeter beim Familienfest?

    Ich bin mir sicher, dass der D-Pa was gesagt hat. Bzw. sagen wird.
    Aber was willst Du machen?
    Wenn man Dich nicht mag, dann mag man Dich eben nicht. Und da ist es dann eben nicht toll, wenn Du die erste Freundin vom Sohn bist, die die drei-Jahres-Marke geknackt hat.

    Ich war gestern fertig.
    Psychisch. Gut, die Nacht vorher nicht viel geschlafen, dann eben das.
    Und ich konnte es vor D nicht mehr verbergen.
    Der ist jetzt mächtig stinkig auf seine Mutter.
    Das mit der "jetzt haben wir drei Enkelkinder"-Aussage hat er nicht mitbekommen.
    Großer Tisch, viele Gäste, viele verschiedene Gespräche.
    Als ich ihm das erzählt habe, kam sehr wohl der Satz: "Das stimmt ja auch!"
    Aber: Dann hätte SIE es doch anders sagen können!
    So wie: Jetzt spielen hier eben vier Kinder und das fünfte kommt.

    Ich will das mit dieser Blutlinienrumhackerei nicht verstehen!
    Ja. KEIN Enkel.
    Aber gehört trotzdem zur Familie.

    Blöde Kuh, echt wahr.


    Und: Ja. Ich brauch' da nicht mehr hin.
    Dann ist sie mit ihrer Sippe alleine und gut ist.

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  3. Und das das ganze unabsichtlich ist? Ich meine manche Menschen merken es nicht, dass sie andere verletzen. Ich sag immer, die sind so blöd ... Naja, wohl eher nicht.

    Ach lass dich nicht runterziehen ... solange D auf deiner Seite ist ist es egal.

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  4. Wenn Du sowas sagst, und der ganze Tisch schweigt, Du dann noch was draufsetzt, dann kannst Du mir nicht erzählen, dass es nicht spürbar war.

    D will die Frequenz nun erhöhen.

    Gut. Scheinbar kam noch was dazwischen, das muss ich dann morgen schreiben. Aber das untermauert die "Absicht".

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  5. Ich kann auch nicht verstehen wie die Menschen so sein können. Dass das unabsichtlich war glaube ich nicht. Meiner Meinung nach müsste D ein seeeehr ernstes Wort mit Muttern reden und an Deiner Stelle würde ich nicht mehr mit denen kommunizieren, bevor eine akzeptable Entschuldigung bei Dir angekommen ist.

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