Mittwoch, 25. Mai 2011

Die Tragödie ...

ist ja nicht die Tatsache, dass ich auf's falsche Pferd gesetzt habe, sondern dass sich hier jetzt sowas wie Nachbarschaftlichkeit einstellt.

Heute waren Zwillingsmädels hier. Vorher mit ihrer Mutter (sehr sympathisch!), dann die Erlaubnis, in unseren Garten zu dürfen, damit sie mit den Hunden spielen können.
Den Zwerg haben sie dann noch mitgenommen und ihm auch noch TicTacs gekauft.

Und gerade heute musste ich dem Zwerg erklären, dass wir wieder Wohnungen ansehen werden ...

Erst die Nachbarin mit den Klamotten, dann unsere Nebennachbarin, die mich mit Pflanzen beglückt. Und nun eben zwei - eher drei - pubertierende Mädels, die hier ihren spaß haben. Und der Zwerg mit ihnen.

Aber nein. Die Wohnung kann ich mir nicht leisten.
Und um eine derartige Trennung vorzubeugen, brauche ich, liebes Universum, DIE perfekte Wohnung.
Eine Wohnung in der wir uns wohl fühlen.
Eine Wohnung in einer netten Gegend.
Eine Wohnung die einem netten Menschen gehört.
Eine Wohnung die bezahlbar ist.
Eine Wohnung, die nah genug am Kindergarten liegt. Denn da will er nicht weg. Er hat seinen Stand, er hat seine Freunde. Das wäre sehr unfair ihn da rauszureissen.

Ich habe heute mit meiner Freundin telefoniert. Die, die ohne Umwege ins "eigene" Leben ist. Einfacher ist es nicht, nein. Sie hat auch ihre Probleme. Aber sie hat ne Basis. Und das ist erstrebenswert.

Es ist so seltsam. Die Entwicklung.
Bis vor wenigen Jahren dachte ich, die perfekte Glückseligkeit sei es, den richtigen Partner an seiner Seite zu haben.
Und nun ist ein Partner, das letzte was ich möchte. Partner bedeuten Kompromisse. Und dazu bin ich nicht bereit.
Da ich ja sowieso immer festgenagelter bin, als mein Partner sein würde, bin auch immer ich die jenige, die zurückstecken muss / müsste.
Beispiel gefällig?
Ich melde an, dass ich n Babysitter brauche, da ich Massage-Termine habe. Das klappt auch, da ich meine Termine lange vorher ankündige.
D schickt mir heute um 10 nach 4 ne SMS, es würde heute später werden.
Um viertel nach acht kommt er hier an, und er hat ne Fahne.
Das war auch der einzige Satz den ich heute an ihn gerichtet habe.
Ich will einfach nicht mehr neidisch sein, auf die Möglichkeiten, die ein Mensch "neben" mir hat.

Und da unterscheidet nicht viel den Ex vom Bald-Ex.
Muss aber dem Bald-Ex zu gute halten, dass er sich bemüht hat.
Wobei sich das im Zeugnis eher so lesen würde: D war stets bemüht, die ihm gestellten Aufgaben zu bewältigen.
Und wenn er's geschafft hat, dann hat er Dank erwartet.

Was im Gespräch mit der Freundin rauskam:
Wir haben beide kein Interesse.
Und so konnten wir was aus dem Buch "Bitterfotze" zitieren:
Es ist bewiesen, dass sich Frauen besser nach der Scheidung fühlen.
Männer hingegen fühlen sich während der Ehe gut. Und leiden fürchterlich nach der Scheidung ...
Joah. Da ist was wahres dran. Und wir beide können das bei "unseren" Männern bestätigen.
Faktisch ist die Ehe FÜR Männer.
Und im Anbetracht der Misogynen Kirche stellt sich - für mich! - diese Institution in ein ganz anderes Licht.

Nein. Ich trenne mich, um ein selbständiges Leben zu führen.
Wie vor zehn Jahren, nur anstrengender. Vor zehn Jahren hätte ich das nicht gewürdigt, wahrscheinlich wäre ich frustriert, da ich weder Mann noch Kind und Haustier habe.
Und würde nix unversucht lassen, um endlich ne Familie gründen zu können.

Ich möchte auch noch mal klarstellen, dass ich die Ehe nicht zwingend als "Gefängnis" betrachte.
Mittlerweile durfte ich Paare kennenlernen, die perfekt zu einander passen.

Die Frage die ich mir stelle, ist: Sind die anders als ich? Oder haben die wirklich den richtigen gefunden?
Soll es ja geben ....
Warum ich das schreibe?
Seit Montag arbeitet die Chefin wieder.
Und seit Montag sieht der Chef wie ein Häuflein Elend aus.
Nicht dass jetzt viel seltsame Sachen vor sich gehen, aber scheinbar fehlt es ihm, dass seine Frau in Rufweite ist.
Er sieht es was verlottert aus. Fahrig isser. Nervös. Verpeilt. Er wirkt erschöpft.
Und wenn sie nach Hause kommt, gibts auch erst mal ein übles Gewitter.
Dagegen steht, dass er behauptet, sie würde sich in ihrem Job kein Bein ausreissen ... hm. Kann ich nicht beurteilen. Aber ich sag mal so: Wenn ich in ihrem Alter (irgend!)einen Job in dieser Institution bekleiden könnte, wäre das das absolute Non-Plus-Ultra ...
Er leidet. Seine "Mama" ist weg ....
Und ich bin sehr bemüht, etwas Ruhe reinzubringen.

Ja.
So ist das.

Wir Frauen sind wichtig. Aber das wissen die Männer erst, wenn wir uns entgültig entziehen.

Da denk' ich doch gleich wieder an meinen Opa.
Jahrelang wurde meine Oma behandelt wie die letzte. Die hatte den Mund zu halten, wenn Opa gesprochen hat. Das Fernsehprogramm bestimmt der Mann. Den Essensplan bestimmt der Mann. Sogar Einkäufe und Erledigungen bestimmt und übernimmt der Mann.
Man darf nicht vergessen: Meine Oma kommt aus der Zeit, da DURFTEN nur Männer ein Auto fahren. Frauen nur mit Genehmigung des Mannes.
Und dann war die liebe Oma mal fünf Monate nicht zu Hause ... und der Mann, aka der BESTIMMER!, war total aufgeschmissen. Altpapier hat sich gestapelt. Schmutzwäsche in den Bettritzen. Das Handtuch steif vor Schmutz. Der Bart länger als das Haar. Duschen? Wofür?!
Aber Bier .... ja! Das durfte er dann schon kurz nach Mittag trinken! Um drei am helllichten Nachmittag angerufen, hat er schon gelallt.

Ich machs jetzt kurz:
Männer!
Wacht auf!
Werdet selbständig!
Wir Frauen waren das schon immer, aber leider haben Gesetze und Richtlinien uns daran gehindert, unser eigenes Leben zu führen.
Natürlich! Ihr werdet immer Frauen finden, die den Gehaltsvorteil der Männer zu schätzen wissen. Oder Frauen, die auf ihr erreichtes nicht verzichten wollen.
Aber dummerweise wollt ihr Männer selbständige Frauen.
Und genau da liegt das Problem!
Denn Frauen, die selbständig leben können, wollen kein Erwachsenes Kind!
Die erwarten einen Partner!
Jemanden, der Verantwortung übernimmt. Der auch mal die ToDo's sehen kann.
Jemanden, der fähig ist, sich um seinen eigenen Arsch zu kümmern.
Jemand, der nicht nur sagt: "Die Küchenrolle ist leer!" Sondern jemanden, der einfach n neuen Pack mitbringt. So dass wir Frauen garnicht merken, dass da mal kurzzeitig der Vorrat erschöpft war!

Aber wahrscheinlich dauert das.

Warum erzieht man Jungs nicht so wie Mädchen?
Es kann doch nicht wirklich in den Köpfen der Männer die Meinung existieren, dass die "Beschaffenheit" der Frauen uns weitaus besser qualifiziert, zu putzen, zu bügeln, zu kochen, zu waschen ....
Nein. Ich tu das alles mit meinen Händen. Und so wie ich das beobachten konnte, haben Männer auch ne ähnliche Ausstattung.

Ich will nicht mehr.
Ich will nicht mehr für andere denken.
Ich will einfach nur mal ich sein.

1 Kommentar:

  1. "Mittlerweile durfte ich Paare kennenlernen, die perfekt zu einander passen.
    Die Frage die ich mir stelle, ist: Sind die anders als ich? Oder haben die wirklich den richtigen gefunden?"
    ... nein die (ich behaupte jetzt mal in 90% der Fällen) Frau passt sich an.

    "Jemand, der nicht nur sagt: "Die Küchenrolle ist leer!" Sondern jemanden, der einfach n neuen Pack mitbringt."
    ... du bringst es auf den Punkt.

    Ach alles blöd ...

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